Tablet überwacht Spieldauer

Amazon hatte für einen Tag den Kindle Fire HD für 79 Euro im Angebot. Da musste ich zuschlagen, allein schon aus Neugier. Normal kostet das Ding 129 Euro und auch das ist ein wirklich annehmbarer Preis für ein 7″-Tablet mit 1280er Auflösung.
Es ist das ideale Einstiegs-Tablet für Kinder und mich hat insbesondere die von Amazon beworbene Kindle FreeTime Funktionalität interessiert.
Kindle FreeTime
Unter FreeTime lassen sich Profile für jedes Kind anlegen, in denen man bestimmen kann, welche Apps das Kind grundsätzlich ausführen darf. Da lässt sich also für meinen kleinen Benni das Ballerspiel ausgrenzen, während der große auch schon mal Schweine mit Vögeln beschießen darf.
Für jedes Profil lässt sich Name, ein Bildchen und das Geburtstdatum des Kindes festlegen, anhand dessen FreeTime auch Empfehlungen gibt für oder gegen bestimmte Apps, Bücher oder Videos.
Die Verwaltung der Inhalte sind natürlich durch Passwort geschützt, so dass der geneigte Sprössling sich nicht selbst die gewünschten Inhalte freischaltet.
Zudem können für jedes Profil Zeitbeschränkungen festgelegt werden. So braucht Papi also nicht mehr mit der Stopuhr daneben sitzen, sondern der Kindle regelt selbst die Abschaltung.
Es lassen sich unterschiedliche Angaben für Werktage und Wochenende machen. Zudem können Lernziele gesetzt werden, so dass die begehrten Spiele bspw. erst sichtbar werden, nachdem Junior 15 Minuten gelesen hat – das gefällt.
Wenn man also ein Profil startet, präsentiert sich der Bildschirm in diesem Fall vielleicht erst mal wie im folgenden Bild. Es sind nur die wertvollen Bücher zu sehen. Nach dem Lesen, erscheinen dann auch die Spiele, bis auch die Spielzeit vorrüber ist und das Profil dann anzeigt, dass heute nichts mehr läuft.
Aus dem FreeTime kommt man wiederum nur mit Passwort heraus. Für Junior läuft das Tablet also in einer eigenen Sandbox. Alle nicht zugelassenen Inhalte sind gesperrt und die Bedienung ist auf das wesentlichste vereinfacht.
Grundsätzlich ist die Idee von FreeTime wirklich prima. Auch die kürzlich zugefügte Kombination von Lernzielen und Zeitlimits finde ich Klasse.
Allerdings hatte ich mir in meiner grenzenlosen Naivität erhofft, dass die Amazonis es geschafft hätten, FreeTime ins Betriebssystem zu integrieren. Dann müsste man beim Anschalten des Gerätes das Profil wählen und könnte loslegen. Das Tablet könnte einfach rumliegen und würde selbst den Konsum steuern. Kein Quängeln mehr nach „iPad-Spielen“. Da FreeTime aber als App läuft, muss man diese immer erst starten und darin das richtige Profil wählen, bevor man es dem Nachwuchs übergibt. Ansonsten hätte er ja Zugriff auf alle Apps.
Es eignet sich also dann hervorragend, wenn es ein persönliches Tablet für ein und genau ein Kind sein soll. Für dieses lassen sich dann wunderbar die Apps konfigurieren und die Lernziele und Zeitlimits festsetzen. Das Tablet läuft das quasi immer in im FreeTime-Profil, es sei denn Papi lädt für Filius mal wieder eine neue App runter und schaltet sie im FreeTime-Profil frei.
Vorteile als Amazon Prime-Kunde
Da es ein Amazon-Tablet ist, bietet es natürlich elegante Verknüpfung mit allem aus dem Amazon-Universum. Kindle-Bücher sind präsent abrufbar. Man muss nicht erst eine Kindle-App öffnen wie auf dem iPad oder normalen Android-Tablet.
Wir sind schon länger Mitglied bei Amazon Prime, wo man für einen geringen Jahresbetrag fast jedes Buch und viele andere Artikel am nächsten Tag geliefert bekommt. Super praktisch für all die, die oft noch ein Geburtstagsgeschenk auf den letzten Drücker brauchen 😉
Als Amazon Prime Kunde lässt sich auch die Kindle Leihbücherei nutzen, in der man von vielen verfügbaren Büchern jeden Monat eines kostenlos leihen kann. Ideal für Leseratten oder solche, die es werden wollen.
Seit kurzem wurde das Video-on-Demand-Abo des zu Amazon gehörigen Videodienstes Lovefilm zu dem neuen Amazon Dienst Prime Instant Video. Dort gibt es für Prime-Kunden eine Menge von Filmen und Serien kostenlos(!). Es sind nicht die neuesten Blockbuster dabei, aber auch bei älteren Filmen kann man Leckerbissen finden und einige prominente Serien gibt es auch, wie etwa Big Bang Theory – wer die noch nicht kennt: anschauen! 🙂
In den USA sind diese Videos schon in FreeTime verknüpft. Hierzulange scheint das noch nicht so zu sein, wird aber hoffentlich bald nachgeliefert. Dann kann man entscheiden, ob sich die Kids innerhalb ihres Zeitlimits auch Kinderfilme oder -serien ansehen dürfen.
Erstes Fazit
Für den Preis ist es ein prima Tablet, auf das sich auch die sonst für Android üblichen Apps installieren lassen (allerdings über den Amazon App Store, nicht über den Google Play Store). Die FreeTime-Funktionalität ist eine prima Sache, wenn es als Kinder-Tablet für ein Kind verwendet wird. Auch hier werden sich in Zukunft noch Erweiterungen zeigen; die Lernziele sind erst kürzlich hinzugekommen. Die Möglichkeiten für alle, die ohnehin im Amazon-Universum zu Hause sind, also sowie schon Bücher auf Kindle Paperwhite lesen, sind nett. Insbesondere sei jedem Amazon Prime ans Herz gelegt. Man bekommt für wenig Geld eine kostenlose Online-Videothek.