Scratch – Programmieren für Kinder
Was soll ich sagen? Ich bin Informatiker. Und als solcher hat man irgendwie doch Interesse, die Kids frühzeitig an die Denkweise des Programmierens heranzuführen. Unser Ältester wird bald neun, da wird es also höchste Zeit 🙂
So saß ich vorhin mit meinem Ersten (8) und meinem Zweiten (7) vorm Rechner und wir haben unser erstes kleines Spiel programmiert. Hört sich unglaublich an? Ist es auch irgendwie, wenn man bedenkt, wie schnell man mit Scratch zum Ziel kommt. Scratch – so heißt die „Programmiersprache“, die wir verwendet haben.

Für Scratch braucht man keine neue Sprache lernen. Das Erstellen von Programmen erfolgt rein visuell, indem Funktionsblöcke zusammengeklickt werden.
In der Entwicklungsumgebung befindet sich oben rechts die „Bühne“, auf der Objekte agieren können. Als Bühne haben wir eine Rennstrecke (oder mehrere) gemalt, graue Fahrbahn, grüne Begrenzung. Die Katze ist unser Objekt und will zur Milch – naja, zum weißen Fleck eben.
Für ein Objekt (wie in der objektorientierten Programmierung) lassen sich nun Skripte erstellen. Im linken Bereich sieht man oben die verschiedenen Kategorien wie etwa Steuerung, Klang, Bewegung, Fühlen. Als Steuerungs-Element gibt es Konstrukte wie Wiederholungen, Falls-Abfragen oder das Senden und Empfangen von Ereignissen. Die Programmierer unter Euch werden die Parallelen zu echten Programmiersprachen ziehen können. Die Kids lernen hier ganz nebenbei die Denkweise von objektorientierter und strukturierter Programmierung. Sogar Variablen lassen sich verwenden.
Mit den Bewegungs- und Klang-Konstrukten lassen sich nun recht einfach kleine Spiele erzeugen. Sobald die Taste ’s‘ gedrückt wird, rennt die Katze los, sie geht also wiederholt einen Schritt. In der gleichen Schleife wird geprüft, ob sie grün berührt („Verloren“) oder weiß („Gewonnen“). Für die Bühne lassen sich mehrere Hintergründe defininieren. Hat man gewonnen, wird eine Nachricht „gewonnen“ gesendet, die die Bühne empfängt und auf den nächsten Hintergrund umschaltet.
Das ganze ist wirklich nett gemacht. Für die Ausführung muss man nicht mal etwas installieren, sondern kann auch direkt im Browser loslegen. Die Scratch-Platform ist darauf ausgelegt, seine Projekte zu teilen und man wird explizit dazu ermuntert, Projekte von anderen als Basis zu nehmen, um sie zu verändern – nennt sich „Remixing“.
So, und hier ist es nun, unser erstes kleines Werk. Auf die grüne Flagge klicken, mit ’s‘ starten und dann mit den Cursor-Tasten (links/rechts) die Kartze lenken.
Ich bin Wirtschaftsinformatikerin und mein Sohn lernt mit mir aktuell Scratch. Daher kann ich diesen Beitrag hier voll und ganz nachvollziehen. Ich finde auch, das Scratch toll ist und mein Sohn Ben lernt gerne mit Scratch programmieren. Mit dem Maus-Buch (https://kinderprogrammieren.de/buch/5-buecher-fuer-kinder-scratch-programmierung/) hat er auch echt Spaß und programmiert wie ein Weltmeister. Die kinderfreundliche Programmiersprache ist schon super; das in Kombnination mit dem Maus-Buch ist ein voller Erfolg.